Ranking der Bundesländer bei Patentanmeldungen 2024

Das nachstehende Ranking der Bundesländer bei Patentanmeldungen in Deutschland basiert auf dem Jahresbericht 2024 des Deutschen Patent- und Markenamts. Die Innovationskraft verteilt sich dabei keineswegs gleichmäßig. Vielmehr zeigt sich ein deutliches Gefälle, das sich aus historisch gewachsenen Industrieregionen, technologischen Clustern und Unterschieden in der regionalen Forschungslandschaft ergibt. Das Ranking der Bundesländer beginnt mit dem Letztplatzierten und endet bei dem Bundesland, das 2024 mit großem Abstand die höchste Anmeldeaktivität verzeichnet hat.

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Unteres Drittel im Ranking der Bundesländer (Platz 16 bis 11)

Platz 16: Mecklenburg-Vorpommern (0,1 % / –52,5 %)
Mecklenburg-Vorpommern, historisch stark von Landwirtschaft, Küstenfischerei und später von Werften an der Ostsee geprägt, trägt nur 0,1 Prozent zur Gesamtzahl der Patentanmeldungen bei. Der Rückgang von 52,5 Prozent zeigt, dass die Region trotz wachsendem Tourismus noch keine tragfähigen forschungsintensiven Industrien entwickelt hat.

Platz 15: Sachsen-Anhalt (0,2 % / –30,5 %)
Sachsen-Anhalt erzielt 0,2 Prozent der Patentanmeldungen. Trotz traditionsreicher Chemieindustrie in Bitterfeld und Leuna ist ein Rückgang von 30,5 Prozent zu verzeichnen. Das Bundesland bleibt damit im hinteren Bereich des Rankings der Bundesländer.

Platz 14: Saarland (0,3 % / +15,3 %)
Das Saarland steigert seinen Anteil auf 0,3 Prozent. Die Region war lange vom Bergbau und der Stahlindustrie geprägt und entwickelt sich zunehmend zu einem Standort der Fahrzeug- und Werkstofftechnik. Mit +15,3 Prozent zählt das Land zu den positiven Ausnahmen im unteren Tabellenbereich.

Platz 13: Bremen (0,3 % / +24,8 %)
Bremen verzeichnet ebenfalls 0,3 Prozent der Patentanmeldungen. Die Innovationskultur ist historisch eng verbunden mit Handel, Schiffbau sowie Luft- und Raumfahrt. Der Anstieg um 24,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt, dass sich Bremen im Ranking der Bundesländer nicht mit einem unteren Tabellenplatz zufrieden geben möchte.

Platz 12: Brandenburg (0,5 % / +3,1 %)
Brandenburg erreicht 0,5 Prozent und wandelt sich zunehmend von agrarischen Strukturen zu einem Energie- und Produktionsstandort im Umfeld Berlins. Mit einem leichten Wachstum von 3,1 Prozent verbessert sich Brandenburg jedoch nur moderat.

Platz 11: Schleswig-Holstein (1,1 % / +12,0 %)
Schleswig-Holstein steigert sich auf 1,1 Prozent. Die maritime Wirtschaftsstruktur, früher geprägt durch Werften und Handel, entwickelt sich heute insbesondere in der Medizintechnik weiter. Das Land verpasst den Sprung ins Mittelfeld des Rankings der Bundesländer jedoch knapp.

Mittelfeld im Ranking der Bundesländer (Platz 10 bis 6)

Platz 10: Hamburg (1,1 % / +9,7 %)
Hamburg hält 1,1 Prozent. Die Stadt profitiert von jahrhundertelanger maritimer Wirtschaftskraft, ergänzt durch Medien, Logistik sowie Luftfahrttechnik. Das Wachstum von 9,7 Prozent belegt die zunehmende Bedeutung Hamburgs bei der Anzahl der Patentanmeldungen.

Platz 9: Berlin (1,2 % / –1,9 %)
Berlin kommt auf 1,2 Prozent der Patente und verzeichnet einen leichten Rückgang um 1,9 Prozent. Die Hauptstadt war ein Kern industrieller Elektrotechnik und ist heute ein global relevanter Software- und Start-up-Standort. Dennoch hat diese Dynamik kaum Auswirkung auf das Ranking der Bundesländer bei Patentanmeldungen.

Platz 8: Thüringen (1,3 % / –3,6 %)
Thüringen erzielt 1,3 Prozent. Das Land gehört zu den traditionsreichsten Technikstandorten Deutschlands, geprägt durch Optik, Glas und Feinmechanik. Der Rückgang um 3,6 Prozent schwächt die Position Thüringens allerdings leicht.

Platz 7: Sachsen (1,3 % / –0,5 %)
Sachsen erreicht ebenfalls 1,3 Prozent. Regionen wie Dresden stehen für Mikroelektronik und Hochtechnologie. Man spricht auch vom „Silicon Saxony“. Der minimale Rückgang um 0,5 Prozent verändert die Stellung im Ranking der Bundesländer nicht.

Platz 6: Rheinland-Pfalz (1,7 % / +12,4 %)
Rheinland-Pfalz steigert seinen Anteil auf 1,7 Prozent. Die industrielle Basis rund um Chemie- und Materialtechnologien – insbesondere durch die BASF – sorgt für ein deutliches Wachstum um 12,4 Prozent und eine stabile Position in der Tabelle der Bundesländer.

Oberes Drittel im Ranking der Bundesländer (Platz 5 bis 1)

Platz 5: Hessen (2,6 % / –4,3 %)
Hessen erreicht 2,6 Prozent. Frankfurt gilt als globaler Finanz- und Pharmastandort. Der Rückgang um 4,3 Prozent schwächt die Stellung Hessens geringfügig.

Platz 4: Niedersachsen (7,8 % / +11,1 %)
Niedersachsen erzielt 7,8 Prozent und wächst um 11,1 Prozent. Die industrielle Landschaft reicht vom Fahrzeugbau bis zur Energie- und Agrartechnik. Das Land verbessert seine Position im Ranking der Bundesländer deutlich.

Platz 3: Nordrhein-Westfalen (13,3 % / –3,6 %)
Nordrhein-Westfalen kommt auf 13,3 Prozent. Als historisches Zentrum der Kohle- und Stahlindustrie ist Nordrhein-Westfalen bis heute ein industrielles Schwergewicht. Jedoch auch dieses Bundesland verzeichnet einen Rückgang von 3,6 Prozent gegenüber 2023.

Platz 2: Bayern (28,4 % / +5,0 %)
Bayern hält 28,4 Prozent der Patentanmeldungen und wächst um 5 Prozent. Der Freistaat vereint Automobiltechnik, Elektronik, Optik und Raumfahrt. Die starke Technologieentwicklung sichert eine Spitzenposition im Ranking der Bundesländer – wenn auch nicht den ersten Platz.

Platz 1: Baden-Württemberg (38,7 % / +5,7 %)
Baden-Württemberg führt mit 38,7 Prozent das Ranking der Bundesländer klar an. Als historische Wiege der deutschen Automobil- und Maschinenbauindustrie bleibt das Land Innovationskern und steigert seine Anmeldeaktivität um 5,7 Prozent.

Alternative Betrachtung: Ranking der Bundesländer nach Patentanmeldungen pro Einwohner

Eine Sortierung nach Patentanmeldungen pro 100.000 Einwohner würde das Ranking der Bundesländer verändern. Thüringen, Hamburg und Bremen gewännen sichtbar an Position, während Nordrhein-Westfalen aufgrund seiner Bevölkerungsgröße zurückfallen würde. Bayern und Baden-Württemberg blieben unangefochten an der Spitze, dies mit noch deutlicherem Abstand.